13.09.2020
Ein Glocke auf großer Reise...

Auf dem Rückweg in die Heimat hielt ein Kleinbus der Petersberger Partnergemeinde mit einer Glocke an Bord kurz in Uebigau auf ein zünftiges Frühstück im Pfarrgarten an. Ein Wiedersehen unter Coronabedingungen!  

Eine Glocke war auf großer Reise…

Nein, unser Geläut ist komplett und war dies auch die vergangene Zeit.

Eine Glocke aus der Kirche Petersberg, unserer Partnergemeinde in Siebenbürgen hatte einen Riss und musste geschweißt werden. Keine einfache Angelegenheit. Eine Glockengießerei in Holland hat diese Arbeit übernommen. Dazu musste aber die Glocke auch nach Holland. Gegossen wurde die Glocke 1921 in Hermannstadt, so steht es auf der Glocke, vermutlich von einem wandernden Glockengießer. Eine feste Glockengießerei gab es in Hermannstadt nie. Und so kam ein Glockengießer alle Jahre mal vorbei und goss in der nähe der Kirche, vielleicht auf dem großen Ring, verschiedene Glocken für die Kirchen der Umgebung.

Die Petersberger Glocke im Kleinbus
Die Petersberger Glocke im Kleinbus

Eigentlich wollten die Petersberger ihre Glocke schon im April aus Holland zurückholen. Doch da machte ein kleiner Virus kurzer Hand einen Strich durch die Rechnung. Freundlicherweise brachten die Holländer die Glocke nach Berlin, denn hier wurden neue Klöppel für die Glocke angefertigt.

Inzwischen waren die Reisebeschränkungen überschaubar und der Wunsch der Petersberger auf Rückkehr der Glocke groß genug, sodass sich ein Kleinbus auf den Weg nach Berlin machen konnte.

Auf dem Rückweg hielt Pfarrer Dr. Peter Klein am 13. August, zusammen mit Hans Klees, dem Kurator (Gemeindekirchenratsvorsitzender) der Gemeinde Petersberg und Peter Kootz, einem Presbyter (Gemeindekirchenratsmitglied) in Uebigau an. Beim gemeinsamen Frühstück im Uebigauer Pfarrgarten stand natürlich die Glocke im Mittelpunkt. Pfarrer Ingolf Walther und Ralf Hellriegel vom Gemeindekirchenrat freuten sich aber vor allem auch über das Wiedersehen mit den Petersbergern, auch wenn es nur ein kurzes war. Eigens für einige Schnappschüsse, auch für die Lokalpresse, wurde die Glocke im Auto „freigelegt“. Sie war gut verschnürt und abgedeckt um die bevorstehende lange Fahrt in die Heimatkirche in Petersberg sicher zu überstehen. Die Petersberger Gemeinde jedenfalls freut sich schon riesig auf die Glocke, damit ihr Geläut wieder seinen harmonischen Klang über das beschauliche Dörfchen entfalten kann.