Die Uebigauer haben zu allen Zeiten mit ihrer Kirche gelebt und immer wieder im Laufe der Jahrhunderte ihre Vorstellungen an diesem Gebäude eingebracht. Somit erzählt diese Kirche eine ganze Geschichte des Gemeinde- und Stadtlebens über lange Zeiten hinweg.
Das erste Kapitel dieser Geschichte beginnt im 13. Jahrhundert. Die Kirche bildete den Mittelpunkt der damaligen Siedlung, was noch heute an dem Verlauf der Ringstraße erkennbar ist. Diese alte Kirche, die 1251 als Filialkirche von Altbelgern erstmals erwähnt ist, umfasste den heutigen Altarraum. An dem Absatz an den Seitenwänden innen und außen sind ihre Abmessungen noch gut zu erkennen. Bemerkenswert aus dieser Zeit ist der gotische Ostgiebel mit den drei Spitzbogenfenstern und dem darüberliegenden Okulus. Durch die ehemalige Gewölbeform der Kirchendecke waren diese innerhalb des Kirchenraumes. Die heutige Flachdecke hingegen schneidet den Spitzbogen des mittleren Fensters ab.
Das zweite Kapitel führt uns in die Zeit der Renaissance. Diese Formensprache ist am Turm heute, abgesehen von der barocken Haube, noch deutlich ablesbar. Uebigau war wohl an Einwohnern gewachsen, so daß die Kirche zu klein wurde. Es muß ein gewaltiger Kirchenbau geplant gewesen sein, den wir heute nur vermutend erahnen können. Ein großes Westwerk mit Doppelturmfassade auf der einen Seite, die alte Kirche, nun zum Altarraum geworden, auf der anderen und dazwischen eine dreischiffige Halle sind vorstellbar, aber nie zur Ausführung gekommen. Vielleicht entwickelte sich die Bevölkerungszahl im Jahrhundert der großen Pestepedemien im Ackerbürgerstädtchen mit kargem Sandboden doch nicht so rasant weiter. Ein einzelner Turm und ein einfaches Kirchenschiff, eventuell in Holzbauweise, waren ausreichend.
Dieses zweite Kapitel der Geschichte endet mit dem großen Stadtbrand im Jahre 1681. Die Sage von der Glocke Susanna erwähnt die Zerstörung des Kirchturmes. Dabei gingen das Mittelschiff, die gesamte Kirchenausstattung und große Teile des Turmes verloren.
Die folgenden Jahre nach 1681 müssen für die Uebigauer sehr schwer gewesen sein, denn an den neuen Ausstattungsstücken ist als früheste Jahreszahl 1690 an der Kanzel zu lesen.
Und damit beginnt das dritte Kapitel. Dieses präsentiert die Uebigauer Kirche als eine Barockkirche. Die noch erhaltenen alten Bauelemente wurden mit eingefügt bzw. barockisiert. Die Erhöhung der alten gotischen Kirche, das gemauerte Kirchenschiff und die große Schweifhaube des Turmes stammen aus jener Zeit.
Auch von der Innenausstattung können wir uns ein Bild machen: An der Nordseite stand die 1690 gefertigte Kanzel, die heute über dem Altar zu sehen ist.
Der Altar selbst zeigte drei biblische Szenen, von denen noch zwei, die Abendmahlsdarstellung in der Predella und das Himmelfahrtsbild mit seiner Umrahmung oben, als Teile des heutigen Altaraufbaus erhalten geblieben sind. Das große Mittelbild war die Kreuzigungsdarstellung, die heute an der südlichen Wand hängt. Im Hintergrund ist die Stadtsilhouette von Uebigau zu sehen, womit der Maler das Kreuzigungsgeschehen als ein nicht nur geschichtliches, sondern auch für uns bedeutsames Ereignis in einen direkten Bezug zum Betrachter bringt.
Die Kirche befindet sich mitten in der denkmalgeschützten Innenstadt. Mit ihren großen Turm mit seiner barocken Haube und dem langen Kirchenschiff hat sie einen stadtbildprägenden Charakter.
Die drei Stahlgussglocken rufen die mit ihrem harmonischen, wohltuenden Klang Gläubigen zum Gottesdienst.
Der heutige Altarraum mit dem gotischen Ostgiebel und den drei Spitzbogenfenstern mit dem darüberliegenden Okulus stammt aus der Vorgängerkirche aus dem 13. Jahrhundert. Die 3 Fenster stellen links Petrus, rechts Paulus und in der Mitte Christus dar.
Das Kirchenschiff besitzt an der Westseite eine Empore mit der Orgel und Platz für den Chor. Eine Nord- und eine Südempore im Altarraum runden dies ab.
Die Kirche besitzt außerdem einen Kanzelaltar, zwei Taufbecken, eines davon, eine hölzerne Taufe aus dem 17. Jahrhundert, das andere aus Kunststein aus dem 20. Jahrhundert.
Die Kirche ist elektrisch beheizbar und wird von Ostern bis Silvester genutzt. Von Neujahr bis Ostern finden die Gottesdienste im Gemeinderaum neben der Kirche statt.
An der Nordseite stand die 1690 gefertigte Kanzel, die heute über dem Altar zu sehen ist.
Der Altar selbst zeigte drei biblische Szenen, von denen noch zwei, die Abendmahlsdarstellung in der Predella und das Himmelfahrtsbild mit seiner Umrahmung oben, als Teile des heutigen Altaraufbaus erhalten geblieben sind. Das große Mittelbild war die Kreuzigungsdarstellung, die heute an der südlichen Wand hängt.
Im Hintergrund ist die Stadtsilhouette von Uebigau zu sehen, womit der Maler das Kreuzigungsgeschenen als ein nicht nur geschichtliches, sondern auch für uns bedeutsames Ereignis in einen direkten Bezug zum Betrachter bringt.
Das Holztaufbecken trägt die Jahreszahl eines 1695 verstorbenen Stifters und wurde im Jahre 2008 um seinen, historisch nachempfundenen Deckel ergänzt.