„Jene Eingebung hat mich seit meiner Jugend wohl nie mehr verlassen: Ein Leben in Gemeinschaft kann ein Zeichen dafür sein, dass Gott Liebe und nur Liebe ist. Allmählich reifte in mir die Überzeugung, dass es darauf ankam, eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen, eine Gemeinschaft von Männern, die entschlossen sind, ihr ganzes Leben zu geben, und die versuchen, sich stets zu verstehen und zu versöhnen. Eine Gemeinschaft, in der es im Letzten um die Güte des Herzens und die Einfachheit geht.“ Frère Roger in: „Gott kann nur lieben”
Wer nach Taizé kommt, ist eingeladen, im gemeinsamen Gebet und Gesang, in Stille, im persönlichen Nachdenken und Gesprächen mit anderen, nach Gemeinschaft mit Gott zu suchen.
Ein Aufenthalt in Taizé kann helfen, Abstand zu gewinnen vom Alltag, ganz verschiedene Menschen kennenzulernen und über ein Engagement in Kirche und Gesellschaft nachzudenken.
Im Zentrum des Lebens ins Taizé steht das drei Mal am Tage stattfindende Gebet. Die Brüder sitzen im Mittelgang auf Meditationshocker oder am Boden – nur abgetrennt durch eine Buchsbaumhecke, die Jugendlichen auf dem Boden im restlichen Teil der Kirche, die je nach Teilnehmerzahl vergrößert werden kann. Der Charakter des Gebets ist einfach gehalten: Eine kurze Bibellesung in den Sprachen der an den Jugendtreffen teilnehmenden Jugendlichen, ein mehrsprachiges kurzes Gebet durch den Prior. Einen großen Teil des Gebets nehmen die Gesänge ein. Zentrum eines jeden Gebets ist die etwa zehnminütige Stille. Das Gebet hat durch das wiederholte Singen der einfachen Verse, die Stille und der ruhigen Atmosphäre einen meditativen Charakter.
Das Gebet morgens und mittags dauert rund eine Dreiviertelstunde – Frühstück und Mittagessen schließen an. Abends gibt es ein offenes Ende: zwar beenden viele der Brüder nach einiger Zeit das Gebet und verlassen die Kirche in die Sakristei, einige andere Brüder bleiben aber sitzen und singen mit den Jugendlichen weiter oder bieten im hinteren Teil der Kirche die Möglichkeit des Gesprächs an. Katholische Priester nehmen zudem das Sakrament der Beichte ab, evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer bieten die Möglichkeit des Gesprächs. Oft singen einige Jugendliche bis spät in die Nacht.
Das Gebet der Communauté hat sich über die Jahre hinweg stark verändert, es ist immer einfacher geworden. Es ging Frère Roger immer darum, dass im Gebet niemand überfordert wird. Er war überzeugt, dass z.B. ein langer und komplizierter Text Menschen die Liebe vernebelt, die der Heilige Geist uns im Gebet anbietet. Um das Gebet so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen, entstanden die einfachen und meditativen Gesänge. Es sollte nichts „jugendgemäßes“ entstehen; die Gesänge von Taizé entsprechen keinem populären Musikstil, sondern setzen eine zutiefst monastische Tradition fort. Ihre Texte sind weitgehend den Psalmen und anderen Schrifttexten entnommen; es sind meditative Wiederholgesänge. Durch Gesang und Stille entdecken die Jugendlichen ein neues Herz, ein Herz ohne Falten, ein aufgefaltetes Herz. Ein offenes und lauteres Herz lernt, Entscheidungen und Intuitionen reifen zu lassen, dem Leben eine Richtung zu geben, heikle Situationen und Sackgassen zu erkennen.
Einmal im Monat laden wir zu einer Taizé Andacht in unsere Kirche ein. Wir singen, wir beten, wir hören – und finden uns in Stille.
Wir kommen zur inneren Ruhe.
In unserer Kirche, im Altarraum.
Lassen Sei sich einladen.
Termine finden Sie hier